FAQ

Falls Sie an folgende Aussagen glauben, sollten Sie weiterlesen, weil es sein könnte, dass man Ihnen in Sachen Atommüll-Endlager noch nicht alle Informationen gegeben hat:


Es wird Bahlburg schon nicht treffen, wir sind ja nur Modellregion.
Nach der ersten Auswertung der Bundesgesellschaft für Endlagersuche (BGE) sind grundsätzlich 54 % der Fläche der Bundesrepublik für möglicherweise geeignet erklärt. Davon sind riesige Flächen in Ton und Granit, für die keine Geo-Daten vorliegen. Die einzigen konkret bestimmbaren, kleinteiligen Standorte sind 60 Salzstöcke, von denen 23 schlechter geeignet, 30 gleich gut geeignet und 6 (davon 2 in der Nordsee) besser geeignet sind als Bahlburg. Jetzt wird ohne weitere Begründung Bahlburg als Modellregion gewählt um weitere Daten zu sammeln. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass längst eine Vorentscheidung für den Salzstock Bahlburg gefallen ist.


Ich wohne in Pattensen, Luhdorf oder Winsen, da bin ich nicht betroffen.
Das Gefahrenpotential, die sozialen und wirtschaftlichen Folgen sowie die Grundstücksentwertung betreffen die gesamte südliche Metropolregion von Hamburg.
Salzstöcke werden schon nicht ausgewählt, da schon Asse und Gorleben gezeigt haben, dass Salzstöcke nicht geeignet sind.
Diese beiden Salzstöcke haben sich als ungeeignet erwiesen. Das bedeutet aber nicht, dass das Wirtsgestein Salz insgesamt als ungeeignet angesehen wird. Ganz im Gegenteil, in Deutschland hat man bisher immer nur an einer Endlagerung in Salz geforscht und auch schon praktische Anwendungen dafür entwickelt. Vergleichbares haben wir nicht für ein anderes Gestein. Überdies sind Salzstöcke in Norddeutschland gut erkundet, es liegen teilweise umfangreiche Geo-Daten vor. Dagegen wäre es jetzt sehr zeit- und kostenaufwändig, die flächigen Ton- und Granitstandorte zu untersuchen.




WeÜberdies ist Eile geboten, da die in Gorleben in überirdischen Hallen lagernden hochradioaktiven Abfälle schnell umgelagert werden müssen. Dabei ist zu entscheiden, ob in Eisenfässer (für Salzlagerung) oder in Kupferfässer (für Lagerung in Granit oder Ton).


Für die Standortauswahl ist doch extra ein Gesetz erlassen worden, das alles regelt.
Was man uns nicht sagt ist, dass das Standortauswahlgesetz nicht vorschreibt, alle Gebiete gleich zu untersuchen. Bei fehlenden Geo-Daten können große Gebiete auch ausgeschlossen werden (§ 13 Abs. 2 StandAG). Zu Ton- und Granitgestein als Lagerort gibt es keine vergleichbar gute Datenlage und die Gebiete sind riesig groß und es gibt in Deutschland keine Erfahrungswerte zu diesen Gesteinen. Der Endlagerstandort soll bis 2031 feststehen. Deshalb kann es kaum gelingen, dass in der Kürze der Zeit diese umfangreichen Untersuchungen durchgeführt werden und eine vergleichbare Erkenntnislage zu Ton- und Granitlagerorten entsteht wie zu den Salzstöcken. Die Gefahr ist groß, dass ein übersichtlicher, gut untersuchter Salzstock wie Bahlburg von vorne herein favorisiert wird.


Es wird schon kein Atomendlager vor den Toren Hamburgs ausgewählt werden, das ist ja viel zu dicht dran.
Das Standortauswahlgesetz sagt, das spielt keine Rolle, wenn es der einzig geeignete Standort wäre.
Die von uns gewählten Politiker werden sich für unsere Belange einsetzen, wir müssen uns nicht kümmern.
Die Erwartung ist berechtigt, sie wird nur leider häufig nicht erfüllt. Der Zwischenbericht der BGE wurde im Oktober 2020 veröffentlicht und ist der Stadt und dem Landkreis seitdem bekannt. Dann wurde festgelegt, dass der Salzstock Bahlburg Modellregion zur Methodenentwicklung sein soll. Davon hat die Öffentlichkeit durch die Presse am 30.06.2021 erfahren.
Dem Landkreis wurden staatliche Gelder für Informationsveranstaltungen und unabhängige Expertise angeboten. Der Landkreis hat diese Mittel aber nicht beantragt.


Wenn Bahlburg in die engere Auswahl kommen sollte, dann haben wir auch später noch genug Zeit zu protestieren.
Es ist jetzt fünf vor zwölf, wir sind schon in der engeren Wahl.
Wir haben eine Verantwortung für den Atommüll, wir haben ihn verursacht und wenn Bahlburg der geeignetste Standort wäre, müssen wir das hinnehmen.
Diese moralische Verpflichtung ergibt sich nicht, da das Verfahren nicht sicherstellt, dass Bahlburg der geeignetsten Standort ist.
(Bahlburg liegt in der Metropolregion Hamburg und ist sehr stark besiedelt. Daher bereits aus diesem Grund ein ungeeigneter Standort. Deshalb müssen wir nachweisen, dass Bahlburg nicht der einzig mögliche Lagerplatz für den Atommüll ist.)
Es gibt keinen Grund, seine Heimat und den Wert seines Eigentums zu verlieren.


Wir können ja sowieso nichts tun.
Das ist ein großer Irrtum. Wir Bürger sind Wähler und wenn wir gemeinsam aktiv Widerstand leisten, sind wir stark. Es liegt an uns, jetzt aufzustehen und dafür zu kämpfen, dass wir hier weiter leben können und unsere Werte nicht verlieren.
Bahlburg ist bereits stigmatisiert und der Wert der Grundstücke wegen des Schwebezustands, in dem wir uns befinden, bereits deutlich gefallen. Der Schaden ist schon jetzt eingetreten. Wir können ihn nur abwenden, wenn wir jetzt gemeinsam handeln.


Die Bürgerinitiative Salzstock Bahlburg – kein Endlager für Atommüll in der Region Hamburg Lüneburg bietet Ihnen dazu eine Plattform.


Christian Grupp







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